Paraklettern bzw. Paraclimbing ist Sportklettern für Menschen mit Behinderung. Diese Webseite soll über Paraklettern-Aktivitäten rund um die Welt berichten, gleich ob es um Wettkampfklettern oder um Outdoorklettern geht.
Der erste Paraclimbing Wettbewerb wurde 2003 in Frankreich organisiert. Über die Jahre wurde der Sport immer populärer und die erste Weltmeisterschaft wurde 2011 in Arco von der International Federation of Sport Climbing veranstaltet. Wir haben viele Informationen über große Veranstaltungen der letzten Jahre zusammen gestellt, diese sind unter „Vergangene Wettkämpfe“ zusammen gestellt.
In Sachen Outdoor gibt es auch schier unglaubliche Erfolge zu vermelden: Erstbegehungen bis 8b/+ von einem beinamputierten Kletterer (Thomas Meier, Deutschland) oder der „Old Man of Hoy“ (137 m hohe Felsnadel, die im Meer steht, traditionelle Absicherung) von einem sehbehinderten Kletterer im Vorstieg (Jesse Dufton, Großbritannien) sind nur zwei Beispiele von vielen.
Paraclimbing oder Paraklettern ist Klettern für Menschen mit Behinderung. Nach den IFSC-Regeln sind 3 Formate definiert: Lead, Speed und Bouldern. Wenn man über die letzten Jahre zurück blickt, sieht man aber, dass Lead das dominierende Format ist, in den letzten Jahren gabe es keine internationalen Boulder oder Speed Wettkämpfe mehr. „Lead“ bedeutet im Paraclimbing übrigens Toprope – aus Sicherheitsgründen. Wenn Wände sehr stark bzw. weit überhängend sind, werden sogar 2 Topropes verwendet (eines von ganz oben, ein zweiter Umlenker in der unteren Hälfe der Route), damit große Pendelstürze oder Bodenstürze im unteren Teil der Route vermieden werden können.
Damit ein Wettkampf so fair wie möglich ist, werden Athleten in Kategorien nach der Art ihrer Einschränkung gruppiert. Somit muss nicht ein blinder Athlet gegen einen der im Rollstuhl sitzt antreten. 😉 Weitere Informationen zum Thema Klassifizierung gibt es hier zu lesen.
In Wettkämpfen wird die Wertung nach der erreichten Höhe beim klettern vorgenommen. Die Wettkämpfer probieren eine ihnen unbekannte Route bis zum Sturz so weit wie möglich zu klettern. Falls die erreichte Wertung gleich ist, werden Ergebnisse aus Vorrunden oder die Zeit verwendet, um eine Platzierung vorzunehmen.
Sehbehinderte Athleten haben einen Guide am Boden stehen, der ihnen Anweisungen über Griffe und Bewegungen ansagt.
Beinamputierte Athleten dürfen entscheiden, ob sie eine Prothese tragen wollen oder nicht – allen anderen Athleten ist es nicht erlaubt, Hilfsausrüstung in irgendeiner Art zu verwenden. Notiz: Tape und andere Schutzausrüstung wird nicht als Hilfsausrüstung gesehen. 😉